Archiv der Kategorie: Vereinsleben

D-Cup: Überraschung

1. kommt es anders und 2. als man denkt.
Nach der Mitgliederversammlung wollten wir uns noch eine kleine Schlacht liefern, es aber auch einfach halten. Dreimal zur Autofähre und zurück. So war der Kurs gedacht. Und das IF-Boot verhandelte sich folgenden Vorteil: Erst wenn das Großsegel gehisst wird, darf die J22 die Leinen losmachen. Und dann drei Runden durchhalten und die J22 einfach nicht vorbei lassen, aber…
Noch bevor überhaupt irgendein Windhauch die Segel der FORTUNE erreichte, segelte die offenbar hochmotivierte Crew der JUICED schon im großen Bogen um sie herum und machte sich auf den Weg. Na toll! Drei Runden einem enteilenden J-Boot hinterher segeln, aber…
Da kam uns noch vor der Enge Tegelort die HAVELQUEEN mit stampfenden Schaufeln und Bässen (Party!) entgegen. Die JUICED blieb in Ufernähe und damit in Landabdeckung, während die FORTUNE darauf setzte, dass die Party noch durch Saatwinkel fahren möchte, und sich mutig den besseren Wind in der Mitte der Havel sicherte. Gewagt – gewonnen. Und schon war die FORTUNE wieder vorne und als erste auf dem Weg zur Tonne, um die Tonne und auch wieder zurück bis Tegelort. Dann wurde es ein bisschen enger. Die drehenden Winde hatten beide Crews beschäftigt, aber besonders die Böen die J-Crew vermutlich ein bisschen mehr beansprucht. Und unter diesen Umständen führte dann auch erstmal kein Weg am IF-Boot vorbei. Nur nebenher. Und tatsächlich ging die erste Runde so an die FORTUNE, die nun guter Dinge ihre Erfolgsfahrt fortsetzen wollte, aber…
Da war doch dieses Windloch beim Segelsetzen. Tja, das war immer noch da. Gut für die JUICED, die die Takelboje wesentlich enger umrundete und mit Wind und ohne Pause weiterfuhr und auch die Führung übernahm. Passend zu Drama und Anspannung setzte nun der Regen ein. Wind, Winddreher und Böen blieben uns aber erhalten und forderten ständige Arbeit an den Schoten. An der Autofähre lag die JUICED weiterhin klar vorne und hätte sich nun nach der Hälfte des Rennens ihres Sieges schon fast sicher sein können, aber…
Was der FORTUNE ihr Windloch vorm Verein war, ist der JUICED die „Verwirbelung“ der Winde am Fähranleger Tegelort. Da, schien es, hätte sie den Anker geworfen, um nochmal auf ihre Gegenerin zu warten. Die, mit ungefähr 5 Knoten, Langkiel und 2,5 t, allerdings keine Anstalten machte, sich dort ebenfalls aufhalten zu lassen. Nur war die JUICED von da an doch wieder schneller und holte sich die zweite Runde.
Also auf zur alles Entscheidenden letzten Runde, die im wesentlich wohl der zweiten entsprach, nur das der Abstand zwischen J22 und IF-Boot nun größer war und auch wuchs. Bis die JUICED Tegelort wieder „anhielt und wartet“, aber…
Keine Überraschung dieses mal. Als die FORTUNE dort ankam, war die JUICED schon durch und segelte ungefährdet zu ihrem Sieg.

Herzlichen Glückwunsch!
War ein richtig tolles Rennen von Anfang bis Ende. Und wenn man hinterher noch die Segel trocknen muss, hat mal alles richtig gemacht, oder?

D-Cupper beim Segel trocknen

D-Cup: Wo ist die Tonne?

Wieder haben wir uns gefunden (eigentlich haben wir uns verabredet), um uns ein bisschen um den D-Cup zu schlagen und nebenher ordentlich Segelspaß zu haben. Ein Dreieckskurs auf dem Tegeler See war schnell gefunden und sollte das IF-Boot insofern bevorteilen, dass es einen verkürzten Schenkel zu segeln hat. Die Idee dahinter war es natürlich den Zweikampf zu fördern und die sehr unterschiedlichen Boote immer wieder zusammen zu bringen.

Der Start erfolgte „aus der Hand“ und war eigentlich unwichtig. DIe JUICED umsegelte die Starttonne (die 2) als erstes und segelte hoch zur 1. Das war der verkürzte Schenkel für die FORTUNE, die nun die weisse Tonne suchte, die hier immer irgendwo vor Hasselwerder lag und ihre Position selten aus der Ferne und auch ihren Zweck bisher nicht preisgab. Aber es kam keine Tonne. Weg?!?
Nun gut, dann halt der ganze Kurs. Fehler, freundliche Böen, Winddreher: Alles könnte dazu führen, diese Wettfahrt auch ohne Zeitmessung als zweiter hochzufrieden abzuschließen. Nur die augenscheinliche Entfernung nicht, die die JUICED Runde für Runde aufbaute. Aufgeben ist laut den Regeln des D-Cup nicht erlaubt. Also durchhalten und alles geben. Für drei Runden um Tonne 2, Tonne 1 und die Wasserskitonne Süd alles aus der FORTUNE herausholen um der Ehre und dem Spaß Genüge zu tun.
Und auf der JUICED war es natürlich nicht anders. Besonders die Ehre war hier auch das Thema. Da wir natürlich mitten im Kampf nicht ans Telefon gehen, um uns einen kompletten Schenkel ersparen zu lassen. Entschied die J22, vom Ziel nochmal zur Wasserskitonne Süd zu segeln und dann erst die Zieldurchfahrt zu machen. Dafür war der Vorsprung dann aber doch nicht groß genug und die FORTUNE holte am Ende ihren ersten D-Cup. Und vier zufriedene Segeler segelten zurück zum PSV.

Dritte Interne

Welche Unwägbarkeit erzeugt beim Wettsegeln die größte Anspannung?
Was ist mit dem Wind? Haben wir welchen?
Wir hatten zumindest ein bisschen. Also alles vorbereiten.

Fünf Boote, fünf Uhr, drei Runden zur Fähre. Vielleicht auch nur zwei.
Was gibt’s noch Unwägbares?
Berufsschiffahrt!
Aber auch wieder Glück gehabt. Nicht direkt beim Start, sondern nur kurz danach hatten wir einen Schuber, gleich drauf noch die Havel Queen. Quasi beim Aufstellen erster Strategien. Lief aber trotzdem.
Die erste Tonne rundeten MaLi, Fortune, Rih, dann (konnte ich nicht mehr sehen) vermutlich die La Serenisima und die Razzle Dazzle. Der Wind machte es echt spannend und ging mit jedem Boot seine eigene On-/Off-Beziehung ein. Die Fortune kam an der MaLi dann doch noch vorbei und schien sich auf der nächsten Runde zur Fähre (diesmal kein Halbwind sondern Kreuzen, und die Segelschule stieß dazu) ein bisschen absetzen zu können. Dieser Vorsprung schmolz aber auch wieder dahin, und ins Ziel (Bahnverkürzung) kam die MaLi gleich nach der Fortune, dann Rih, Razzle Dazzle und La Serenisima. Und der Wind frischte noch mal auf. Zu spät!
Yardstickbereinigt tauschten MaLi und Fortune noch die Plätze und dann gab’s Bratwurst.
War schon spannend. Offenbar auch weiter hinten, aber davon kann ich nichts berichten. Nix gesehen, weil man als Vorschoter ja auch ein bisschen Arbeit zu erledigen hat.